Museum und Bohrturm
Das Museum
Im Inneren des Museums
Mit großem Detail wurde saniert
Der Pavillon
Die Trinkhalle
Lärm- und Sichtschutz zu den Bahntrassen

Museumsensemble SALINE Bad Salzungen  ‚Alte Inhalation – Stadtmuseum’

Das Ensemble besteht aus dem Gebäude der ehemaligen ‚Alten Inhalation‘ und dem Bohrturm. Es schließt direkt an die Ostwand des Gradierwerkes an und bildet einen weiteren Teil des Denkmalensembles. Die Umgestaltung der Grundstücke an der Kurpromenade beinhaltet neben dem Schwerpunkt der Umnutzung und Sanierung der „Alten Inhalation“ und des Bohrturmes auch die Kurpromenade, und die Freifläche hinter der „Alten Inhalation“. Diese wurden unter dem Aspekt der Steigerung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität für die Besucher umgestaltet.

Museumsgebäude

Das zweigeschossige Fachwerkgebäude wurde um 1900 zu Kur-Zwecken als Feuchtinhalatorium errichtet. Nach jahrelangem Leerstand nach der Wende wurde das Gebäude von August 2010 bis November 2012 grundlegend umgebaut und saniert. Der bedenkliche Bauzustand bezüglich der Standsicherheit begründete die umfassenden Baumaßnahmen. Die Sicherung der Innen- und Außenwände wurde durch den Einbau von Stahlbetonfundamenten umgesetzt. Des Weiteren wurden Gefache und Fachwerkteile getauscht und ergänzt. Mit dem Anbau des Aufzugschachtes zur barrierefreien Nutzung und der Verlegung des Eingangs in die Mittelachse des Gebäudes wurden umfangreiche Veränderungen am Grundriss und somit den Fachwerkwänden erforderlich. Die Gebäudehülle wurde saniert. Dabei wurde das Dach neu gedeckt, die Fachwerkkonstruktion malermäßig überarbeitet, Fenster und Türen wurden ausgetauscht und außenseitig mit Kupferblech verkleidet. Der bestehende Sockel wurde mit einer Vorsatzschale aus Klinkern versehen. Der neue Haupteingang mit Außentreppe wurde mit einem modernen Vordach versehen und ebenfalls mit Kupfer verkleidet. Im Inneren wurden die Wände verputzt und  malermäßig für die museale Nutzung vorbereitet. Die freigelegten Stuckprofile an Wand und Decke des Treppenraumes und Erdgeschosses wurden saniert und durch Kopien einzelner Elemente ergänzt. Die historisch erhaltene Innentreppe wurde gesichert und aufgearbeitet. Als Bodenbelag wurde Feinsteinzeug und Linoleumbelag eingesetzt. Zur Beheizung wurde das Gebäude mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Für die Raumbe- und entlüftung wurde eine mechanische Lüftungsanlage eingebaut. Außerdem wurden sanitäre Anlagen geschaffen und die gesamte Elektroinstallation und Beleuchtung erneuert. Das Gebäude beherbergt nun einen multifunktionalen Bereich mit einer zentralen Informationsstelle und einem Raum für eine Mehrfachnutzung im Erdgeschoss, sowie das Stadtmuseum „Museum am Gradierwerk“ im Obergeschoss.

Bohrturm  

Das ortsbildprägende Gebäude des Bohrturms wurde 1868 errichtet und dient bis heute der Förderung von Sole. Im Zuge der Sanierung zwischen Oktober 2011 und November 2012 wurden die Tragkonstruktion des Turmschaftes in Stand gesetzt und die Verkleidungen der Fassaden- und Dachflächen erneuert. Außerdem wurde der Storchenhorst auf der Turmspitze ausgetauscht. Die Fenster und Außentüren mussten ebenfalls gewechselt werden. Auch der Anbau wurde saniert: Erneuerung der Dachkonstruktion, Dacheindeckung, Fassadenverkleidung und des Sockels. Dieser sollte so hergerichtet werden, dass er eine museale Nutzung erfahren kann. Dazu wurde außenseitig eine Treppe angebaut und der Zugang über eine neue Außentür hergestellt. Raumseitig wurde der Anbau durch Trockenbau und Malerarbeiten, sowie durch einen neuen Fußboden hergerichtet. Ein Fensterelement in Richtung Turmschaft wurde ebenfalls eingebaut, um die Einsicht in die Technik der Soleförderung zu ermöglichen.

Museumsgarten

Die Freifläche nördlich der „Alten Inhalation“, zwischen Gebäude und Tennisplatz wurde als Museumsgarten geplant und zwischen März und November 2012 ausgeführt. Dazu erfolgte der Rückbau der Pneumatischen Kammern sowie der Lagerschuppen. Im Museumsgarten wurden Möglichkeiten für das Aufstellen von Ausstellungsgegenständen und Bereiche für  museumspädagogische Arbeit geschaffen (Siedehäuschen). Dazu wurden bestimmte Flächen befestigt, ein Weg angelegt und die verbleibende Fläche landschaftsgärtnerisch gestaltet. Dazu kamen auf Grund der Nähe zum Gradierwerk salzverträgliche Pflanzen zum Einsatz. Der gesamte Bereich wurde eingefriedet.

Kurpromenade

Die Oberfläche der Kurpromenade wurde erneuert. Hierzu erfolgte der Rückbau der vorhandenen Oberfläche und die Neugestaltung mit Pflaster und wassergebundener Decke. Zur Bahntrasse hin wurde ein Sichtschutz als Hecke angepflanzt. Darin wurden zwei Info- und Ruhebereiche direkt vor dem Zugang zum Gradierwerk und zum Stadtmuseum in Form von Sichtschutzwänden bestehend aus einer Holzlattung integriert. Die Wegebeleuchtung wurde ebenfalls erneuert. Die Fertigstellung erfolgte im November 2012.

Trinhalle und Musikpavillon

 Zum Denkmal-Ensemble Gradierwerk mit Solebad und Werraaue zählen auch der Musikpavillon und die Trinkhalle als zu schützende Objekte. Die Gradierwerke waren einst Produktionsanlagen zur Solegewinnung aus Natursole. Sie wurden ab dem 19. Jahrhundert immer mehr für Kurmaßnahmen in Anspruch genommen.

Die Trinkhalle und Musikpavillon wurden um 1905 zur Nutzung für den Kurbetrieb  als Fachwerkbauten errichtet. Ersteres Gebäude steht am Zugangsbereich und der Musikpavillon im Zentrum des Gradiergartens. Eröffnet wurde die Trinkhalle im Jahr 1906 und diente ausschließlich der Trinkkur, d. h. hier wurde Trinksole an die Kurgäste abgegeben. Im Volkssolbad wurde das Gebäude als solches nicht mehr genutzt und war in einem sehr schlechten baulichen Zustand. In den Jahren 1996/1997 erfolgte die grundhafte Sanierung und der Umbau des Gebäudes nach ursprünglichem Vorbild. Mit rund 100 Sitzplätzen wird die Trinkhalle heute für Veranstaltungen mit einem kleineren Publikum und besonderem Ambiente genutzt. Der Musikpavillon bzw. dessen Bühne wird zu vielfältigen Veranstaltungen im Gradiergarten genutzt.

Derzeit laufen die Planungen für die Sanierung der beiden Gebäude, die im Zeitraum von September 2014 bis Mai 2015 ausgeführt werden soll. Im Zuge der Arbeiten wird die Gebäudehülle der Trinkhalle und des Musikpavillons überarbeitet und instand gesetzt: Ein Teil der Fenster werden ausgetauscht, andere werden bedingt durch den guten Erhaltungszustand aufgearbeitet. Der Außensockel der beiden Gebäude erhält einen Belag aus Steinzeug. Die äußeren und inneren Fachwerkflächen, sowie der Innensockel werden malermäßig überarbeitet. Im Innenraum wird die Verdunklungsanlage erneuert. Außerdem ist vorgesehen,  den vorhandenen Fliesenbelag aufzunehmen und zu ersetzen. Die haustechnischen Installationen werden umfänglich saniert. Für die Teilunterkellerung wird zum Schutz der Technik eine Notentwässerung vorgesehen.

Geplant sind auch der Rückbau des Trinkbrunnens und die Anpassung der Präsentationstechnik an die technischen Möglichkeiten und Bedürfnisse gegenwärtiger und weiterer Nutzer.

 

Texte: Architekturbüro Hoßfeld

Leerstandsmanagement

Ich will auch in die Kur Die Stadt Bad Salzungen betreibt seit Beginn der 90er Jahre eine komplexe Stadtentwicklungs- und Sanierungsstrategie. Durch die enge Kooperation zwischen Stadt, Wohnungswirtschaft und Sanierungsträger ist es gelungen, maßgeblich innerstädtische Brachflächen neuen Nutzungen zuzuführen. Hier kann exemplarisch das Areal im Bereich der Leimbacher Straße genannt werden. Trotz sichtbarer Erfolge besteht in ausgewählten Bereichen der Bad Salzunger Innenstadt auch weiterhin punktueller Leerstand.

Die Aufgabe liegt in der Initiierung eines aktiven Leerstandsmanagements und einer proaktiven Vermeidung weiterer neuer Leerstände.

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